Mauser bei Hühnern

Die Mauser ist ein hormonell gesteuerter Prozess und kennzeichnet die Zeit, in der das komplette Gefieder gewechselt wird. Normalerweise findet die Mauser im Herbst (August – Oktober) statt und dauert ca. 4-6 Wochen. Erstmalig kommen Hühner mit ca. 12 Monaten in die Mauser.

Sie ist abhängig von Temperatur, Tageslänge und der Futterversorgung. Die Neubildung des kompletten Federkleides in relativ kurzer Zeit ist für die Tiere ein sehr anstrengender und zehrender Prozess. In dieser Zeit ist die Eiproduktion verringert oder ganz eingestellt. Auch ist das Geflügel anfälliger für Krankheiten. Der Stoffwechsel der Vögel arbeitet auf Hochtouren, so dass man neben der Zuführung der nötigen Nährstoffe auch unbedingt an eine Stärkung des Immunsystem denken sollte. Zur Vermeidung von Krankheiten sollte man die Hühner keinem unnötigen Stress aussetzen, wie z.B. ein Umsetzen oder Handwerksarbeiten am Stall. Auch auf das Zusammenführen mit neuen Hühnern sollte man verzichten.

An der Farbe und Qualität des neuen Gefieders und der Zeit, die die Mauser in Anspruch nimmt, kann man erkennen, ob das Geflügel optimal versorgt wurde. Nur ist es dann leider oft zu spät, um regulierend einzugreifen. Die Folge ist ein ungleichmäßiges, stumpfes Gefieder, welches dann auch keinen ausreichenden Schutz vor Nässe und Kälte bieten kann. Solche Tiere gewinnen dann auch auf Ausstellungen keine Preise.

Was wird während der Mauser benötigt:
Neben viel Licht und Wasser, ist natürlich eine ausgewogene Fütterung von enormer Wichtigkeit. Hochwertiges Körnerfutter ist die Hauptkomponente. Am besten wird dieses während der Mauser angekeimt. Das notwendige tierische Eiweiß liefern Garnelenschrot oder besser noch lebende Insekten, wie z.B. Mehlwürmer. Frisches Grün, Beeren und Obst liefern Vitamine und Mineralstoffe. Um sicher zu gehen, dass alle notwendigen Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente und Mineralstoffe zur Verfügung stehen, sollte man diese über Futterzusätze zuführen.

Folgende Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente und Mineralstoffe werden vom Geflügel in der Mauser in höherem Maße benötigt:

  • Schwefel: Schwefel in seiner reinen Form kann aber von der Taube nicht verwertet werden. Hier werden schwefelhaltige Aminosäuren benötigt, wie Methionin. Der normale Bedarf an Methionin kann schon über das Futter kaum gedeckt werden und ist in der Mauser dann noch höher. In dieser Zeit müssen methioninhaltige Ergänzungsfutter zugefüttert werden.
    Natürliche Quellen : Bierhefe, Fischprodukte, Sonnenblumen-, Raps- und Sojaschrot
  • Lysin: Lysin ist wichtig für die Bildung von Antikörpern, Hormonen und Enzymen und beeinflusst somit wichtige Stoffwechselprozesse im Körper und trägt zum Aufbau von Zellen mit bei.
    Natürliche Quellen : Fischprodukte, Bierhefe
  • Biotin: Biotin (= Vitamin B8) ist ein Vitamin der B-Gruppe (früher Vitamin H genannt) und ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Es unterstützt das Wachstum sowie die Vermehrung der Zellen im Körper. Außerdem wird es für den Aufbau von Haut, Federn und Krallen benötigt.
    Natürliche Quellen : Bierhefe, Sojabohnen, Erdnüsse, Haferflocken
  • Bierhefe: Bierhefe ist reich an schwefelhaltigen Aminosäuren wie Methionin, Threonin und Cystein, die die Grundbausteine das Keratin bilden. Keratin verbessert die Elastizität der Federn und hält sie geschmeidig. Bierhefe ist zudem reich an B-Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
  • Zink : Zink hat eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel der Aminosäure Cystein und ist unerlässlich für gesunde Haut und Federkleid, fördert den Muskelaufbau und stärkt das Immunsystem.
    Natürliche Quellen: Seealgenkalk, Haferflocken, Weizen, Roggen, Buchweizen, Naturreis, Sojabohnen, Linsen, Kürbiskerne, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne
  • Selen: Selen ist das wichtigste Spurenelement für das Immunsystem und häufiger Bestandteil von Enzymen und somit an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt.
    Natürliche Quellen: Hülsenfrüchte, Knoblauch, Sesam, Paranüsse, Sonnenblumenkerne
  • Eisen: Eisen ist wichtig für die Zellbildung und stärkt die Abwehrkräfte
    Natürliche Quellen : Kürbiskerne, Hanfsaat, Leinsamen, Basilikum, Brennessel, Amaranth
  • Calcium : Calcium ist wichtig für den Aufbau von Knochen und die Federbildung
    Natürliche Quellen : Algenkalk, Brokkoli, Grünkohl
  • Phosphor: Phosphor sorgt u.a. zusammen mit Kalzium für die Knochenfestigkeit und für die Bildung von Federn
    Natürliche Quellen: Bierhefe, Weizenkleie, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen, Haferflocken, Lebertran
  • Vitamin D3: VitaminD3 reguliert den Calcium-Phosphorstoffwechsel und ist damit für den Erhalt der Knochensubstanz und für die Federbildung nötig. VitaminD3 kann mit Hilfe von Sonnenlicht in der Haut gebildet werden.
    Natürliche Quellen: Lebertran

Unsere Empfehlung für eine optimale Versorgung während der Mauser:

1x tgl. 10 g priVet Mineral / 1 Kg Futter
2x pro Woche 4 ml Singulares Dorschlebertran /kg Futter

Zur Unterstützung des Immunsystems und der Leber:
1x tgl. 2 ml priVet Vital /1 L Trinkwasser

Vorsicht mit der Gabe von Medikamenten während der Mauser, da sie die Resorption der benötigten Nährstoffe stören können. Besonders Sulfonamide, wie sie zur Behandlung von Kokzidien eingesetzt werden, sollte man meiden. Aber auch Wurmmittel, wie Mebendazol und Dimetridazol.

 

Du bist, was du frisst oder was vorne reinkommt, kommt hinten wieder raus …

Für jedes Tier, genauso für uns Menschen, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Vor allem, wenn das Tier auch noch große Leistungen vollbringen soll, muss auf den besonderen Nährstoffbedarf geschaut werden. Zu den Grundnährstoffen, die Huhn aufnehmen muss, gehören vor allem Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette. Diese versorgen den Organismus mit Stickstoff, Wasserstoff und Kohlenhydraten. Vitamine, Mikronährstoffe und Spurenelemente sind wichtig für den Körper, damit alle Abläufe reibungslos funktionieren können. Deshalb müssen Mangan, Eisen, Natrium; Zink, Phosphor, Kalzium, Selen, Schwefel und Vitamine über die Nahrung aufgenommen werden.
Hühner sind Allesfresser. Sie ernähren sich in der freien Natur von

  • Würmern, Weichtieren, Insekten, Spinnen, verschiedenen Larven, nestjungen Mäusen
  • Sämereien, Blüten (Knospen), Beeren, Äpfeln, Blättern und Gras

Das tierische Eiweiß liefert dem Huhn hierbei unter anderem Methionin, die pflanzliche Kost Biotin. In Gefangenschaft ist das Nahrungsangebot in der Regel eingeschränkt und muss deshalb gut durchdacht angeboten werden. Möchte man von seinen Hühnern mit Eiern versorgt werden, benötigen diese zusätzlich zum Erhaltungsbedarf Nährstoffe, um Eier zu produzieren. Hierfür benötigt es viel Energie und passende Bausteine für die Eier. Als erstes fällt den meisten hierzu das Kalzium ein. Jeder weiß, dass davon ausreichend benötigt wird, damit die Eier eine feste Schale bekommen. Doch wie kommt der Rest des Eies zustande? Hierfür wird vor allem Eiweiß benötigt, woraus das Ei zu einem großen Teil besteht.

Wer die Hühner im Garten hat und auf gesunde Ernährung achtet, ist sicher schon einmal über die lange Liste an Zusatzstoffen gestolpert, die handelsübliches Legemehl enthält. Unter Zusatzstoffe pro kg ist alles aufgelistet, was nicht natürlich in den Futterbestandteilen vorhanden ist und zugesetzt wurde. Vitamine, Mineralstoffe etc. Diese konservieren gleichzeitig das Futter. Das Problem dabei ist, dass diese Nährstoffe vom Körper nicht in dem Maße erkannt werden, wie ihre natürlichen Originale. Teilweise gelangen sie sogar, wenn sie als sogenannte Chelate enthalten sind, ungesehen in die Zellen und der Körper kann gar nichts dagegen machen. Sie belasten und verursachen teilweise schwerwiegende Probleme. Man kann davon ausgehen, dass solche Stoffe auch mit in das produzierte Ei gelangen. Wer sich daran stört, kann ganz leicht auch ohne Chemie im Futter auskommen.

Die natürliche Fütterung der eigenen Hühner kann so aussehen:

120-160 g Futter je nach Rasse und ohne Freilauf, bestehend aus

  • Körnern wie Weizen, Gerste und Mais oder auch Ackerbohnen

Die Legehenne benötigt zusätzliches Eiweiß, was z.B. in Form von

  • 20 g Sojaschrot oder Mehlwürmern ergänzt werden kann
  • Beides hat einen Proteingehalt von ca. 46 %

Ergänzt durch natürliche Nährstofflieferanten, die zusätzlich Kalzium enthalten, wie priVet Mineral (10 g/kg Futter) entsteht eine gute Grundversorgung. Außerdem freuen sich Hühner über frisches Futter, wie Grünschnitt, Salat, Obst, Gemüse oder Kräuter, die den Speiseplan abrunden.

Weitere sinnvolle Zutaten:

Eine sehr gute Ergänzung der täglichen Ration bieten auch Sonnenblumenkerne oder deren Presskuchen, genau wie andere Ölpresskuchen, z.B. von Leinsamen. Sonnenblumenkerne enthalten unter anderem Zink und Selen, außerdem Vitamin E und viele andere Mikronährstoffe, die Ihrem Huhn guttun. Ölsaaten oder deren Presskuchen sind nicht nur wegen ihres Proteingehalts (Sonnenblumenkerne enthalten knapp 20 % Eiweiß) interessant, sondern auch aufgrund der enthaltenen Fettsäuren. Der Presskuchen, das heißt, das was von der Saat nach der Kaltpressung übrigbleibt, enthält immer noch einen interessanten Restölgehalt. Die Fette und Fettsäuren sind nicht nur wichtig für diverse Stoffwechselvorgänge, sondern werden auch für die Produktion des Eigelbs benötigt. Es empfiehlt sich deshalb eine abwechslungsreiche Kombination der möglichen Futtermittel anzubieten. Zum allgemeinen Wohl der Hühner trägt natürlich auch ihre Haltung bei. Neben Sitzstangen, Rückzugsorten, Schlafplätzen und ggf. Nestern zur Eiablage, ist ein Freilauf optimal, der vorzugsweise ein Sandbad enthält.

Besonders wichtig ist außerdem ein ausreichendes Wasserangebot. Eine Henne, die regelmäßig Eier legt, trinkt ca. 250 ml Wasser pro Tag. Das Wasser sollte frei zugänglich, frisch und sauber sein. Bei der Verfütterung von Resten aus der Küche sollte eine Vorabauswahl getroffen werden. So ist es Hühnern beispielsweise nicht möglich Laktase zu bilden. Somit können Sie keine Milchprodukte verdauen und sollten diese auch nicht zu fressen bekommen. Auch Schimmel vertragen Hühner, genau wie andere Tiere, nicht. Toxine aus Schimmelpilzen belasten den Organismus. Deshalb sollte auf die Qualität des dargereichten Futters geachtet werden.

Wenn die Legeleistung nachlässt:

Auch ältere Hühner können durchaus noch Eier legen. Natürlich nimmt die Legeleistung spätestens mit der zweiten Mauser ab, ist aber meist durchaus noch vorhanden. (Wie bekomme ich meine Hühner optimal durch die Mauser?)  Wer sein Huhn dennoch zu einem solchen Zeitpunkt schlachten möchte, hat sicher spätestens dann mehr Spaß am Fleisch eines natürlichen ernährten Tieres, als an einem, welches voll von Zusatzstoffen ist.